Das Kinderhaus -und Jugendhaus Kahlgrachtmühle ist ein kleines Heim für Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht bei ihren Eltern leben, aber auch nicht in private Pflegefamilien vermittelt werden können. Das Team aller Erwachsenen, die in der Mühle arbeiten, versteht sich als Verantwortungsgemeinschaft, in deren Mitte die Kinder leben und sich entwickeln.
Die Kinder werden uns von den Jugendämtern der Region vermittelt. Wir nehmen Kinder auf, für die eine langfristige Unterbringung geplant ist, es kann aber auch eine Rückführung in die Ursprungsfamilie möglich sein. Wir bemühen uns sehr um einen guten Kontakt zu den Eltern und Familien. Das Aufnahmealter für die Kinder ist zwischen 5 und 9 Jahren. Die Einrichtung bietet derzeit 12 Plätze an: Im Kinderhaus 8 und im Jugendbereich 4 Plätze.
Das Kinderhaus von einem Leitungsteam (Vasilios Stergiopoulos, Roger Seidel, Stephanie Aichmayr) geleitet. Seit Beginn der Einrichtung besorgt Rolf Krueger die Buchführung des Kinderhauses. Auch ein großer Teil der Aus- und Umbauarbeiten in der Mühle ist von ihm geleistet worden.
Zu der Mühlengemeinschaft zählen auch noch etliche Haustiere: Eine Eselfamilie, 2 Schafe, 2 Hunde, eine Katze und über 20 Hühner und viele freilebende Tiere wie Vögel, Eichhörnchen, Kaninchen, Schmetterlinge und Bienen... denn die Einrichtung befindet sich in einer über 600 Jahre alten Wassermühle, die von einem reizvollen, ungefähr 2 ha großen Naturparkgelände umgeben ist. Garten und Wiesenland, alte Bäume, Büsche und Unterholz und der in vielen Windungen am Gelände entlang fließende Bach bieten viele Möglichkeiten für eine kreative Freizeitgestaltung.
Das Mühlengelände selbst schafft den Kindern ein therapeutisches Milieu, das ihre Lebenskräfte stärkt. Im Miterleben des natürlichen Jahreslaufes mit seinen Rhythmen werden Entwicklungsprozesse begreiflich und nachvollziehbar.
Wir orientieren uns am Menschenbild der Anthroposophie, das in der Waldorfpädagogik und anthroposophischen Heilpädagogik lebt. Im Mittelpunkt der pädagogischen Anstrengung steht die Achtung vor der geistig-seelischen Individualität jedes Kindes, die oft mit großen Schwierigkeiten ihre Entfaltung findet. Anthroposophische Anschauungen werden von uns nicht als Dogmen verstanden, sondern als Arbeitsthesen, über die wir gern mit allen an der Erziehung beteiligten Menschen in einen Dialog treten.